22.03.2014

Single Review | THE AGONIST - Disconnect Me


Veröffentlichung: 22. März 2014
Genre: Melodic Death Metal/Metalcore

Gleich nach Arch Enemy veröffentlichen auch The Agonist einen neuen Song vom neuen Album und ganz ehrlich, ich hatte schon riesige Erwartungen. Und diese wurden leider nicht ganz erfüllt.

Vicky Psarakis heißt die neue Sängerin der kanadischen Band, von der ich mir einige Cover angehört habe, unter anderem auch "Thank You Pain", die Agonist-Hymne schlechthin, und das fand ich schon recht unspektakulär. Dieses Cover klang sowieso mehr nach Angela Gossow bei den gutturalen Parts und viel zu sehr "Ich will wie Alissa klingen"-mäßig bei den cleanen Parts. Ich meine, schlecht ist die Kleine ja nicht. Ist aber ein Problem, wenn man Angela und Alissa kennt. An die kommt einfach keiner ran, allerhöchstens Maria Brink.


Lustigerweise ist es bei der neuen Single "Disconnect Me" zu sehr nach Alissa White-Gluz während den Growls und das find ich schon interessant. Die cleanen Parts langweilen mich einfach so unglaublich. Da fehlt nämlich ganz eindeutig diese besondere Art und Weise, wie Alissa gesungen hat. Soweit ich weiß, hat sie irgendetwas mit Jazz gelernt (kein Gewähr dafür, dass es stimmt, ich weiß leider nicht mehr, woher ich das habe) und das hört man sehr stark raus, wie sie zwischen den Halbtönen singt und alles etwas odd und trotzdem genial klingt. Vicky hat eine warme Stimme, die für mich einfach nicht in den Metal gehört. Auch klingt die ganze Gesangslinie, durchgehend, sehr ordinär und sogar irgendwie poppig. Wir wissen alle, dass ich nichts gegen Pop habe oder Pop im Metal, aber The Agonist sind die letzte Band, die Pop in ihrer Musik gebrauchen könnten. Blackened Death Metal ja, Jazz ja, Thrash, Herrgott nochmal, ja! Aber Pop, niemals.

Der ganze Aufbau des Songs ist auch nicht allzu spektakulär, ein kurzes geschreddetes Intro im Metalcore-Stil und dann gehen auch schon die Growls los. Und dann, wenn der Pop-Anteil fast bei 50% liegt, growlt die gute Dame nochmals los und dann ist der Song abrupt zu Ende. Textlich überzeugt der Song auch nicht wirklich, da fehlt Alissa wieder als Songwriterin.
Diejenigen, die mein Review zum letzten Album "Prisoners" kennen, die wissen, dass ich diese ganze Entwicklung nicht zu sehr gutheiße, und ich hatte wirklich gehofft, dass es wieder in die heavy Richtung geht. Falsch, ganz falsch. Es wird nur noch poppiger.
Wunderbar.

Ich bin trotzdem auf das ganze Album gespannt. Vielleicht wurde eine kommerziellere Nummer als Single ausgewählt, um nicht gleich jeden abzuschrecken. Kann auch sein, dass das ganze Album total anders klingt.
Das werden wir ja noch erfahren. Wahrscheinlich wieder pünktlich dafür, um mit Arch Enemy verglichen zu werden.

Wertung: 4/10

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